Main content
Top content
Leitbild
Die Geschichtswissenschaft untersucht die Vergangenheit des Menschen als soziales Wesen und die Bedingungen, Formen und Folgen seines individuellen und kollektiven Handelns. Sie bietet mit dem Blick auf lange Linien historischer Entwicklung – von der Alten Geschichte, der Archäologie, der Geschichte des Mittelalters, der Geschichte der Frühen Neuzeit sowie der Neuesten Geschichte und der Didaktik der Geschichte – Orientierung für die Gegenwart durch Deutung von Vergangenheit. Das Historische Seminar bekennt sich dabei nachdrücklich zur grundgesetzlich garantierten Freiheit der Wissenschaft in Forschung und Lehre. Wissenschaftliche Forschung und auf ihr aufbauende Lehre können nur auf der Grundlage des offenen und vorurteilsfreien Austausches von Argumenten gedeihen. Die Auseinandersetzung mit Konzeptionen, Auffassungen und Darstellungen von historisch begründeten Argumentationen ist Inhalt und Ziel jeglicher Form von Forschung. Sie ist auch wesentlicher Inhalt der Lehre und soll Studierende aller Semester befähigen, in einer offenen, demokratischen und aufgeklärten Gesellschaft geschichtswissenschaftlich verantwortbar und begründet zu argumentieren.
Die Verschiedenheit und Vielfältigkeit der Gesellschaft und somit auch der Universität sowie der Studierenden fordern einen (selbst-)kritischen Blick auf entstehende Differenzlinien, die auf sozialer Herkunft, kultureller Zuschreibung, religiöser Prägung, sexueller und geschlechtlicher Identität, körperlicher Beeinträchtigung und Alter beruhen. Deswegen sind rassistische, fremdenfeindliche und Glaubensrichtungen herabsetzende Äußerungen mit dem Selbstverständnis des Historischen Seminars nicht vereinbar. Das Historische Seminar wendet sich gegen jede Form von Ablehnung, Diskriminierung und Stigmatisierung, auch und gerade dann, wenn sie unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit geäußert werden. Die Lehrenden und Forschenden des Historischen Seminars legen dieses Selbstverständnis sowohl ihrer Lehre als auch ihrer Forschung zugrunde. Hierbei werden die Perspektiven unserer pluralen Gesellschaft stets einbezogen.