| Rassismus durch Grenzen? Grenzbildung und Grenzüberschreitung in den Amerikas am Beispiel chinesischer Migrant:innen, 1850-1950 |
| DozentIn: |
| Dr. Albert Manke |
| Veranstaltungstyp: |
| Übung (Offizielle Lehrveranstaltungen) |
| Beschreibung: |
Chinesische Migrantinnen und Migranten waren eine der ersten Gruppen freier Einwanderer, die in den Amerikas aufgrund ihrer ethnischen Zuschreibung von Andersheit diskriminiert wurden. Während europäische Migrant:innen im 19. Jahrhundert vergleichsweise frei in die USA einwandern konnten, waren Chines:innen mit Beginn des Gold Rush mit Sonderabgaben, Einbürgerungsverboten und schließlich Einwanderungsbeschränkungen konfrontiert. Diese gingen mit rassistischer und xenophober Gewalt einher, und beides führte schließlich 1882 zur Verabschiedung des Chinese Exklusion Act, dem ersten Gesetz der Amerikas, das die freie Einwanderung für eine bestimmte ethnische Gruppe drastisch einschränkte. Historiker wie Adam McKeown postulieren, dass die Entstehung moderner Grenz- und Migrationsregime in der westlichen Hemisphäre maßgeblich durch diese Dynamik geprägt wurde. FitzGerald und Cook-Martín argumentieren, dass mit dem Aufstieg der Nationalstaaten in den Amerikas die Entwicklung rassistisch begründeter Auswahlprozesse für menschliche Mobilität einherging, was wiederum bis heute seine Auswirkungen zeitigt.
Diese Übung wird sich mit der Frage beschäftigen, inwieweit sich die Entstehung moderner Grenzregime auf die Diskriminierung bestimmter Personengruppen zurückführen lässt, welche Wechselwirkungen zwischen Migration, Rassismus und Exklusion bestehen und welche langen Linien sich hier verfolgen lassen. Am Beispiel ausgewählter Quellen zur chinesischen Migration nach Anglo-Amerika, Lateinamerika und in die Karibik soll hierbei der Schwerpunkt auf den Ursprüngen rassistisch bedingter Migrationsregime und auf deren Vorbildfunktion für Exklusionspraktiken und Regulierungen bis heute liegen. |
| Ort: |
| 15/133: Freitag, 08.04.2022, Freitag, 13.05.2022, Freitag, 27.05.2022 10:00 - 14:00,
11/115: Freitag, 20.05.2022 10:00 - 14:00,
41/B10: Freitag, 03.06.2022, Freitag, 10.06.2022 10:00 - 14:00,
15/E16: Freitag, 17.06.2022 10:00 - 14:00 |
| Semester: |
| SoSe 2022 |
| Zeiten: |
Termine am Freitag, 08.04.2022, Freitag, 13.05.2022, Freitag, 20.05.2022, Freitag, 27.05.2022, Freitag, 03.06.2022, Freitag, 10.06.2022, Freitag, 17.06.2022 10:00 - 14:00, Ort: 11/115, 41/B10, 15/E16
Erster Termin:Freitag, 08.04.2022 10:00 - 14:00, Ort: 15/133 |
| Veranstaltungsnummer: |
| 2.235 |
| Voraussetzungen: |
| Alle an der Teilnahme interessierten Studierenden müssen am ersten Termin der Veranstaltung präsent sein (außer bei anderslautenden pandemiebedingten Vorgaben). Sehr gute Englischkenntnisse sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme, da wir intensiv mit englischsprachigen Texten arbeiten werden. |
| Bereichseinordnung: |
Veranstaltungen > Sozialwissenschaften > Master Internationale Migration und Interkulturelle Beziehungen (IMIB) > Modul 4: Migration und Interkulturalität
Veranstaltungen > Geschichte > Übungen
Veranstaltungen > Europäische Studien > Bachelor-Studiengang > Nebenfach Geschichte der frühen Neuzeit und Neueste Geschichte > Neueste Geschichte |
| Literatur |
FitzGerald, David S., and David Cook-Martín. 2014. Culling the Masses: The Democratic Origins of Racist Immigration Policy in the Americas. Cambridge: Harvard University Press > Einleitung
McKeown, Adam. 2008. Melancholy Order: Asian Migration and the Globalization of Borders. New York: Columbia University Press. > Einleitung
McKeown, Adam. 2004. “Global Migration, 1846–1940.” Journal of World History 15, no. 2 (June): 155–189. https://doi.org/10.1353/jwh.2004.0026 |
| Weitere Informationen aus Stud.IP zu dieser Veranstaltung |
Heimatinstitut: Geschichte
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