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Neuigkeiten/Veranstaltungen

Die in der Zeit des Ersten Weltkrieges und der Inflation ausgegebenen Notgeldscheine stellen das letzte in Osnabrück hergestellte Geld dar (Niedersächsisches Landesarchiv / Standort Osnabrück).
Osnabrücker GeldGeschichte(n)
Studierende planen Ausstellung zur Münz- und Geldgeschichte der Hasestadt
Unter der Leitung von PD Dr. Sebastian Steinbach entsteht in der Übung „Osnabrücker GeldGeschichte(n)“ derzeit eine Plakatausstellung unter demselben Namen, die Münzen, Medaillen und Geldscheine aus der Stadt vom Mittelalter bis zur Neuzeit vorstellt. Die Eröffnung der Ausstellung findet am 22. September 2017 im „Berliner Carré“, dem Präsentationsraum der Sparkasse Osnabrück am Berliner Platz, statt. Drei Wochen lang werden die Arbeiten der Studierenden auf Stellwänden und Staffeleien für jeden Passanten sichtbar sein. Mehr lesen
Lebens- und Arbeitswelten des Georgs-Marien-Bergwerks und Hüttenvereins um 1900
Studierende des Historischen Seminars konzipieren neue Broschüre für das Museum Villa Stahmer
Studierende der Universität Osnabrück arbeiten derzeit an einer Broschüre, in der die Lebens- und Arbeitswelten in der heutigen Gemeinde Georgsmarienhütte im 19. Jahrhundert thematisiert werden. Die Teilnehmer eines Blockseminars unter der Leitung von PD Dr. Sebastian Steinbach haben sich mit Quellen zur Geschichte des Werkes und der Gemeinde beschäftigt und stellen nun verschiedene Aspekte wie die Gemeindegründung, die Wohnsituation in der Hüttenkolonie, die Wasserversorgung vor Ort und soziale Konflikte vor. Mehr lesen

Banknote der Palmstruch-Bank in Stockholm zu 10 Daler Silvermynt vom 18. Mai 1666 (Foto zur Verfügung gestellt vom Münzkabinett der Universität Uppsala / Schweden).

Das Herrschermonogramm, wie auf diesem Real des kastilischen Königs Enrique II. (1369-1379), vereint Bild- und Schriftinformationen in einem graphischen Symbol. Der doppelte Schriftkreis auf der Vorderseite verweist auf einen Wert von mehreren Pfennigen.
WORKSHOP (25.09.-27.09.2017)
INschrift – ABschrift – TRUGschrift. Bild- und Schriftinformationen als Mittel der Legitimation und Akzeptanz von Zahlungsmitteln in vormodernen Gesellschaften
Gefördert von der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung
Während sich Geld in der Moderne zunehmend von seiner materiellen Komponente löst (elektronisches Buchgeld) und davon unabhängige Legitimationsstrategien entwickelt, waren seine Verbindung zum Material (Edelmetall) und die Funktion als ökonomisches und herrschaftspolitisches Kommunikationsmittel (Mediencharakter) bis in die Neuzeit für den (Nominal-)Wert und die Akzeptanz im Warenverkehr von entscheidender Bedeutung.
Die Verbindung von Bild- und Schriftinformation ist der materiellen Form des Geldes dabei in nahezu allen Zeiten ihres Gebrauchs in unterschiedlich stark ausgeprägter Form eigen gewesen und diente der herrschafts-politischen und sozio-kulturellen Kommunikation. Der Workshop untersucht das wechselseitige Verhältnis von Bild- und Schriftinformationen in Bezug auf die Legitimation, Akzeptanz und Dominanz von Zahlungsmitteln in antiken und vormodernen Gesellschaften im Zusammenspiel mit deren materiell-medialem historischen Umfeld. Im Fokus steht dabei die Frage, inwieweit schrift-symbolische Kommunikation im Zusammenhang mit ikonographischen und numerischen Informationen als Mittel einer obrigkeitlich-verordneten und/oder sozial-anerkannten Akzeptanz eigener und Toleranz fremder Geldsorten diente und beeinflusst wurde.
Auch soll das Zusammenspiel von Materialität und Medialität epochenübergreifend von Vertretern verschiedener Fachdisziplinen (u.a. Wirtschaftsgeschichte, Kunstgeschichte, Philosophie und Numismatik) untersucht und diskutiert werden. Es gilt dabei, die unterschiedlichen Differenzierungslinien des Charakters von Bild- und Schriftlichkeit im pekuniär-monetären Umfeld und ihr wechselseitiges Verhältnis auszuloten: Dazu können beispielsweise ein beglaubigender (Garantiestempel), ein informativer (Botschaft), ein magisch-repräsentativer (Symbol) oder ein ikonographischer (Bild) Charakter zählen. Auch wird der Betrachtungshorizont neben den reinen Zahlungsmitteln auf andere bildliche und narrative Medien beispielsweise der Kunstgeschichte oder der Sphragistik komparativ ausgeweitet werden, um die Entwicklung von materieller Visualität in pekuniär-monetären Zusammenhängen genauer analysieren zu können. Die Beiträge sind jeweils als Fallstudien der einzelnen Disziplinen angelegt, von deren Erkenntnissen aus die verschiedenen Abstraktionsebenen der ikonographisch-epigraphischen Medialität des Geldes untersucht und diskutiert werden können.
Anmeldungen bitte bis zum 15.09.2017 telefonisch oder per Mail an: inschrift@uni-osnabrueck.de
Erfahren Sie mehr zum Workshop in unserem Flyer.
Programm:
Montag, 25.09.2017
Veranstaltungsort: Universitätsbibliothek Osnabrück, Zimeliensaal, Alte Münze 16, Raum 09/114
19:00 Uhr Öffentlicher Abendvortrag. Harald Wolter-von dem Knesebeck (Bonn): Bischof Bernward von Hildesheim und sein Umgang mit Bild und Schrift
Dienstag, 26.09.2017
Veranstaltungsort: Universität Osnabrück, European Legal Studies Institute, Süsterstraße 28, Raum 44/E03
Moderation: Thomas Vogtherr (Osnabrück)
9:00 Uhr Begrüßung und Eröffnung
9:15 Uhr Sebastian Steinbach (Osnabrück): Schriftbilder und Buchstabenzauber. Dimensionen und Formen monetärer Bild- und Schriftlichkeit am Beispiel europäischer Münzen des Frühmittelalters
10:00 Uhr Gottfried Gabriel (Jena): Politische Ikonographie des Geldes
10:45-11:15 Uhr Kaffeepause
11:15 Uhr Judith Ellenbürger (Hamburg): Bausteine zu einer Medialität des Geldes
12:00 Uhr Lutz Ilisch (Tübingen): Bild, Motto oder Namensnennung als Alternativen der Personenbezeichnung in der frühen islamischen Münzprägung des 7./8. Jahrhunderts
12:45-14:00 Uhr Mittagspause
Moderation: Jan Keupp (Münster)
14:00 Uhr Bernhard Weisser (Berlin): Buchstaben und Bild. Funktionen von Schrift auf antiken griechischen Münzen
14:45 Uhr Christiane Kunst (Osnabrück): Materialität und Medialität. Zur Akzeptanz römischen Silbers im 3. Jahrhundert
15:30-16:00 Uhr Kaffeepause
16:00 Uhr Michael Grünbart (Münster): Reduplizierte Autorität. Das kaiserliche Stempelwesen und der kontrollierte Warenaustausch in Byzanz
16:45 Uhr Harald Derschka (Konstanz): Zur Ikonografie stauferzeitlicher Brakteaten in Süddeutschland
Mittwoch, 27.09.2017
Veranstaltungsort: Universität Osnabrück, European Legal Studies Institute, Süsterstraße 28, Raum 44/E03
Moderation: Sebastian Steinbach (Osnabrück)
9:00 Uhr Torsten Hiltmann (Münster): Zwischen Individualität und Autorität. Visuelle Differenzierungsprozesse auf hoch- und spätmittelalterlichen Münzen (12.-15. Jh.)
9:45 Uhr Philipp R. Rössner (Leipzig): Schlechte Münze, böses Geld? Soziale, ökonomische und kulturelle Spannungsfelder in Marktgesellschaften der Vormoderne (c. 1400-1900)
10:30-11:00 Uhr Kaffeepause
11:00 Uhr Hendrik Mäkeler (Uppsala): Inschriften als intrinsische Werte. Wie Papier einen Materialwert erlangt
11:45 Uhr Ruth Wolff (Florenz): Falscher Text, falsches Bild, falscher Mensch? Zu Problemen der Siegelfälschung im italienischen Mittelalter
12:30 Uhr Zusammenfassung und Abschlussdiskussion
13:00 Uhr Ende der Veranstaltung